Wie funktioniert das Filtersystem?

Das ungereinigte Blut gelangt durch die Nierenarterie in die Strukturen der Niere. In den kleinsten Gefäßen der Niere, den eben beschriebenen Glomeruli, wird nur der wässrige Teil des Blutes abgepresst. Diese abfiltrierte Flüssigkeit (Primärharn) wird durch komplexe Prozesse weiter konzentriert und tropft schließlich als sogenannter Sekundärharn in das Nierenbecken. Die Zellen und größere Stoffe, zum Beispiel Eiweißmoleküle, passen nicht durch die Filterporen. Bei gesunden Menschen werden pro Tag mehr als 100 Liter Blutwasser auf diesem Weg abgefiltert.

Gleichgewicht des Salz- und Wassergehaltes

Zwar beinhaltet der Primärharn keine Zellen oder größere Moleküle mehr, doch finden sich noch viele Salze und kleine Moleküle darin, die der Körper nicht verlieren darf. Darüber hinaus muss die Ausscheidungsmenge auf die üblichen ein bis zwei Liter Urin pro Tag reduziert werden. Hierfür wird der Primärharn in ein langes Röhrensystem, die so genannten Tubuli geleitet. Über diese ableitenden Gefäße der Glomeruli wird der Primärharn mit seinen Inhaltsstoffen zum größten Teil wieder resorbiert. Dieses System sorgt im menschlichen Körper für ein Gleichgewicht des Salz- und Wassergehaltes und verhindert, dass der Körper austrocknet, wenn kurzfristig weniger Flüssigkeit aufgenommen wird.

Aus den Nephronen werden die fertigen Urinmengen über ein System von kleinsten Harnwegen zusammengeführt und münden schließlich in das Nierenbecken, wo sie über den Harnleiter zur Harnblase gelangen.