Albumin

Eiweiß, das viel Wasser im Blut bindet. Bei gesunder Nierenfunktion wird nahezu kein Albumin ausgeschieden.

Albuminurie

Krankhaft erhöhte Ausscheidung von Albumin im Urin. Gilt als Indiz für eine Nierenerkrankung.

Akutdialyse

Unter Akutdialyse versteht man den Einsatz aller gängigen Dialyseverfahren bei einer akuten Verschlechterung der Nierenfunktion. Gegensatz: Chronische Dialyse.

Azidose, metabolische

Eine durch den Stoffwechsel des Körpers verursachte Übersäuerung mit einem pH-Wert des Blutes unter 7,36.

Bicarbonat

Salz der Kohlensäure. Bicarbonat wird benötigt, um die im Körper angesammelten Säuren zu neutralisieren.

Bauchfell

Siehe Peritoneum.

Kalzium-Azetat, Kalzium-Carbonat

Substanzen, die zur Senkung des erhöhten Phosphatblutspiegels eingesetzt werden.

Diabetische Nephropathie

Nierenschädigung ausgelöst durch dauerhaft zu hohen Blutzucker.

Dialysator

Der Dialysator ist der Filter, der bei der Hämodialyse die Nierenkörperchen ersetzt. Hier werden Wasser, Elekrtolyte und Stoffwechselendprodukte aus dem Blut entfernt.

Dialyse

Unter dem Begriff Dialyse als Behandlungsform versteht man zwei verschiedene Verfahren der Nierenersatztherapie – die Hämodialyse und die Peritonealdialyse.

Dialysierflüssigkeit

Die Dialysierflüssigkeit  spielt als Medium der Blutreinigung eine wichtige Rolle bei der Dialyse. Nierengifte aus dem Blut treten in die Dialysierflüssigkeit über und werden so entfernt. Die Dialysierflüssigkeit besteht aus hochreinem Wasser unter nachträglichem Zusatz bestimmter Salzlösungen.

Diffusion

In wässrigen Lösungen bewegen sich Teilchen vom Ort hoher Konzentration zum Ort niedriger Konzentration.
Diesen Prozess nennt man Diffusion.

Diuretikum

Medikament, das die Ausscheidung von Wasser und Salzen durch die Nieren steigert.

Douglas-Raum

Anatomische Bezeichnung für den tiefsten Punkt im Bauchraum. Hier liegt die Spitze des Peritonealdialysekatheters.

Elektrolyte

Blutsalze, die für Funktion aller Körperzellen lebensnotwendig sind. Die wichtigsten Elektrolyte im menschlichen Organismus sind Natrium, Kalium, Calcium und Chlorid.

Enzyme

Enzyme sind Eiweißverbindungen, die Stoffwechselprozesse im Körper steuern.

Erythropoetin (EPO)

Hormon, das in den Nieren entsteht und die Bildung von roten Blutkörperchen anregt.

Extrakorporal

lateinisch für „außerhalb des Körpers".

Glomuläre Filtrationsrate (GFR)

Die GFR bezeichnet die Menge an Flüssigkeit, die pro Zeiteinheit von beiden Nieren (glomulär) gefiltert wird.

Glukose

Traubenzucker, vereinfacht auch als Zucker bezeichnet; wichtiger Baustein im Energiestoffwechsel des Körpers. Die Glukosekonzentration im Blut wird u. a. durch Insulin gesenkt.

Hämoglobin

Roter Blutfarbstoff, der sich in den roten Blutkörperchen befindet und für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich ist.

Hämaturie

Blutnachweis im Urin.

Harnstoff

Endprodukt des Eiweißstoffwechsels: Aus dem Stickstoff, der beim Eiweißabbau anfällt, wird in der Leber Ammoniak gebildet.
Aus Ammoniak (NH3) und Kohlendioxid (CO2) entsteht Harnstoff.

Harnsäure

Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels, Sie fällt beim Abbau der Purine (Bausteine der Nukleinsäuren) an.

Heparin

Eine aus organischem Gewebe gewonnene Substanz, die die Blutgerinnung hemmt. Bei der Dialyse wird Heparin eingesetzt, um die Blutgerinnung im extrakorporalen Blutkreislauf zu verhindern.

Immunsuppression

Unter Immunsuppression wird die Unterdrückung oder Abschwächung der körpereigenen Abwehrreaktion (vgl. HLA-Antigene) nach einer Organtransplantation verstanden. Hierzu stehen verschiedene Medikamente, die so genannten Immunsuppressiva, zur Verfügung.

Konvektion

Physikalische Grundlage der Hämofiltration. Ein konvektiver Flüssigkeits- und Stofftransport erfolgt, wenn unter Druck wässrige Lösung von der Seite höheren Drucks auf die Seite des niedrigeren Drucks fließt. Entsprechend der Porengröße der Membran können dabei gelöste Teilchen mitfließen.

Kreatinin

Endprodukt des Muskelstoffwechsels. Kreatinin wird fast ausschließlich über die Nieren ausgeschieden (harnpflichtige Substanz). Ausgehend von der Kreatinin-Konzentration im Urin kann auf die Nierenfunktion geschlossen werden. Diese Untersuchung wird auch als Kreatinin-Clearance bezeichnet.

Kt/V

(englisch, sprich: „kej tie ower wie“)

Der Kt/V-Wert bestimmt die Effektivität der Dialysebehandlung; Kt steht für die Harnstoff-Clearance (K) pro Behandlungszeit (t) bezogen auf das Harnstoffverteilungsvolumen (V) im Körper. Der Kt/V-Wert sollte pro Dialyse mindestens 1,2 betragen. Bei der Peritonealdialyse sollte das Kt/V bei zumindest 2.0/Woche liegen. Grundsätzlich gilt: je höher der Kt/V, umso effektiver ist die Behandlung.

Laktat

Wird im Körper zu Bicarbonat verstoffwechselt. Als Puffersubstanz im Rahmen der Dialysebehandlung verzichtbar, da mittlerweile Bicarbonat direkt zugeführt wird. Zur Stabilisierung befindet sich Laktat noch in Lösungen zur Peritonealdialyse.

Lithotripsie

Verfahren zur Zerstörung von Nieren- oder Gallensteinen durch Stoßwellen.

Lupus erythematodes

Eine entzündliche Autoimmunerkrankung des Bindegewebes.

Membran

siehe „Dialysator“.

mmHg

Maßeinheit für den Blutdruck. Früher definiert als Höhe (in mm) der Quecksilbersäule (Hg) in einem Quecksilbermanometer.
Moderne Blutdruckgeräte funktionieren ohne Quecksilber.

Nephrologe

Nephrologen sind Fachärzte für Innere Medizin, die sich zusätzlich auf das Gebiet der Nieren- und Hochdruckkrankheiten spezialisiert und darin besonders qualifiziert haben.

Nephritis

Entzündungen der Nieren. Man unterscheidet zwischen Erkrankung der Nierenkörperchen (Glomerulonephritis), der Nierengefäße (Vaskulitis) und dem Zwischengewebe (interstitielle Nephritis).

Osmose

Sind gelöste Substanzen unterschiedlicher Konzentration durch eine Membran voneinander getrennt, die für die gelösten Substanzen undurchlässig ist, so erfolgt ein Konzentrationsausgleich durch Übertritt des Lösungsmittels (Wasser) vom Ort der niedrigeren zum Ort der höheren Konzentration. Dieser Flüssigkeitstransport wird als Osmose bezeichnet und dient bei den Dialyseverfahren zum Entzug von Wasser (Ultrafiltration).

Peritoneum

Lateinische Bezeichnung des „Bauchfells“. Anatomisch ein dünne Bindegewebsschicht, die die meisten Bauchorgane überzieht. Die glatte Oberfläche des gesunden Bauchfells ermöglicht z. B. reibungs- und schmerzfreie Darmbewegungen und dient darüber hinaus auch der Infektabwehr. Zu diesem Zweck ist das Bauchfell mit vielen Blutgefäßen durchzogen.

Peritonitis

Lateinisch für „Bauchfellentzündung“ U. a seltene Komplikation der Peritonealdialyse. Erstes Zeichen einer Peritonitis bei Peritonealdialyse ist ein trüber Dialysatauslauf.

pH-Wert

Der pH-Wert z.B. einer Lösung zeigt an, ob diese sauer (pH<7) oder basisch/alkalisch (pH>7) ist.

Phosphatbinder

Medikamente, die einen erhöhten Phosphatblutspiegel senken.

Primärharn

Täglich filtern die Nieren ca. 150 Liter Primärharn. Durch die Nierentubuli (Röhrensystem) wird diese Menge auf ca. 1,5 Liter Harn konzentriert.

Pufferlösung

Lösungen, die die Wirkung von Säuren und Basen auf den pH-Wert abfangen und einen konstanten pH-Wert sicherstellen.

semi-permeabel

= „halbdurchlässig“, z. B. bei Membranen.

Shunt

Als Dialyseshunt bezeichnet man eine operativ angelegte, dauerhafte Verbindung zwischen einer Schlagader (Arterie) und einer Blutader (Vene).

Ultrafiltration

Als Ultrafiltration bezeichnet man in der Dialysebehandlung einen Prozess, bei dem mithilfe eines Unter- oder Überdruckes im Dialysator (HD) oder durch Zusatz osmotisch wirksamer Substanzen zum Dialysat (PD) ein zusätzlicher Flüssigkeitsentzug erzielt werden kann. Dies dient zum Entzug der in den Dialyseintervallen im Körper angesammelten Flüssigkeit.

Vaskulitiden

Eine Gruppe entzündlicher Gefäßerkrankungen. Davon können sowohl kleine, mittlere als auch große Gefäße einzeln oder auch gemeinsam betroffen sein.