Durchführung der Dialyse

Für die Blutreinigung im Rahmen einer Nierenersatztherapie stehen zahlreiche unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Patient und Arzt entscheiden gemeinsam darüber, welches im individuellen Fall das am besten geeignete ist.

Ebenso wichtig wie die Frage der eingesetzten Dialyse-Technik ist in der Praxis für viele Patienten die Frage, wo die Dialysebehandlung durchgeführt wird – im Nierenzentrum oder zu Hause, in der gewohnten Umgebung. Das KfH bietet deshalb alle Dialysen als Heimdialyse, als Zentrumsdialyse sowie als Zentralisierte Heimdialyse an.

Heimdialyse

Patienten, die Peritonealdialyse nutzen, führen die Blutreinigung in den allermeisten Fällen weitgehend eigenverantwortlich an ihrem Wohn- oder Arbeitsplatz durch. Grundsätzlich kann auch die Hämodialyse als Heimdialyse durchgeführt werden. Viele Patienten empfinden es als angenehm, die Dialyse in der eigenen, gewohnten Umgebung durchführen zu können. Durch die frei wählbaren Behandlungszeiten ist die Heimdialyse insbesondere auch für Patienten interessant, die berufstätig sind. Allerdings gibt es ein paar wichtige Voraussetzungen, die erfüllt sein sollten:

Entscheidung für die Heimdialyse

•    Die Patienten müssen Eigenverantwortung übernehmen.
•    Sie müssen in der Lage sein, die Behandlung korrekt durchzuführen.
•    Behandlungspläne müssen konsequent eingehalten werden.
•    Für die Heimhämodialyse (HHD) und die PD sollte die Wohnsituation die Einrichtung des Dialyseplatzes sowie entsprechender
     Lagerkapazitäten für Verbrauchsmaterialien ermöglichen.
•    Hilfreich ist es für viele Patienten, wenn Sie durch einen Partner unterstützt werden.

Die Behandlung kann durch entsprechende technische Vorrichtung aber auch so gestaltet werden, dass es möglich ist, sich alleine selbst zu behandeln. Komplizierte Krankheitsverläufe oder Begleiterkrankungen können hingegen eine intensivere Betreuung erfordern und die HHD auf diese Weise unmöglich machen. Arzt und Behandlungsteam prüfen gemeinsam mit dem Patienten im Vorfeld der geplanten Behandlung, ob im Einzelfall alle Voraussetzungen für die Durchführung einer Heimdialyse gegeben sind.

Patienten, für die die Heimdialyse in Frage kommt, erhalten von den dafür geschulten Behandlungsteams in den KfH-Nierenzentren ein umfassendes strukturiertes Training, das sie in die Lage versetzt, die Dialyse selbstständig durchzuführen und auf mögliche unvorhergesehene Zwischenfälle richtig zu reagieren. Auch um die notwendigen technischen Installationen für die Dialysemaschine in der Wohnung oder im Haus kümmern sich die Spezialisten des KfH – ebenso wie um die regelmäßige Belieferung mit den benötigten Materialien. Bei den Heimdialysepatienten sorgen die betreuenden KfH-Nierenzentren für eine enge medizinische Betreuung. Hierzu gehört u. a. eine ärztliche Rufbereitschaft über die ein behandelnder Nephrologe des Zentrums rund um die Uhr erreichbar ist.

Zentrumsdialyse

Die Zentrumsdialyse, bei der die Nierenersatztherapie ambulant in einer zentralen Behandlungseinrichtung erfolgt, überwiegt heute. Die meisten KfH-Patienten haben sich für diese Lösung entschieden, weil medizinische Gründe eine intensive ärztliche und pflegerische Behandlung erfordern oder weil sie sich die Selbstbehandlung in der häuslichen Umgebung nicht zutrauen.

Die über 200 Nierenzentren des KfH sind nach den neuesten medizinischen, technischen und hygienischen Qualitätsstandards eingerichtet. Patienten erhalten hier eine optimale medizinische und pflegerische Betreuung durch erfahrene Nephrologen und Mediziner anderer Fachgebiete sowie durch examinierte Pflegekräfte. Die intensive Betreuung gibt den Patienten Sicherheit und ermöglicht bestmögliche Dialyse- und Behandlungsergebnisse. Die Behandlungstermine können innerhalb der Dialysezeiten des jeweiligen Zentrums flexibel vereinbart werden. Die Betroffenen haben so die Möglichkeit, sie nach ihren Erfordernissen festzulegen und sie möglichst passend in ihren Tages- bzw. Wochenablauf einzuplanen.

Zentralisierte Heimdialyse

Patienten, die eine Heimdialyse durchführen möchten, dazu aber vorübergehend nicht alleine in der Lage sind, können in den KfH-Nierenzentren auch eine so genannte zentralisierte Heimdialyse durchführen. Je nach Grad der Selbstständigkeit führen die Patienten die Behandlung soweit wie möglich eigenverantwortlich durch. Bei Bedarf stehen aber die erfahrenen Pflegekräfte und Ärzte des Zentrums zur Verfügung, um die Dialyse zu beaufsichtigen und ggf. zu unterstützen oder einzugreifen. Die Gründe für die Durchführung einer zentralisierten Heimdialyse können sehr vielfältig sein und von der vorübergehenden Abwesenheit des Dialysepartners über Umbaumaßnahmen im Haushalt bis hin zu temporären medizinischen Komplikationen reichen.